Die Tagesschau hat diese Woche geschrieben: “Auch Lyrik beherrscht die KI mittlerweile besser als wir Menschen”.
Wie kommt es dazu und stimmt das?
In einem Experiment des Departments of History and Philosophy of Science der University of Pittsburgh sollten die Teilnehmenden 10 Gedichte bewerten: Ist das Gedicht von einer KI generiert oder kommt es von Shakespeare, Sylvia Plath, T.S. Eliot und Co.?
Das Ergebnis: Von den fünf Gedichten, die am häufigsten als menschlich eingestuft wurden, stammten vier von der KI. Heißt das, dass klassische Dichterinnen und Dichter abdanken können Wohl eher kaum. Wer der KI sagt, dass sie ein Gedicht im Stile Shakespeares kreieren soll, erhält ein Gedicht der Maschine, die ohne die shakespeare’sche Vorarbeit nichts hätte schreiben können.
Auch das zweite Ergebnis lässt Fragen offen. Die Teilnehmenden beurteilten die Gedichte mittels Faktoren wie Qualität, Rhythmus und Emotion. Die Gewinner: Meist KI-Gedichte, welche als “einfacher” und “zugänglicher” bewertet wurden, allgemein verständlicher. Für die Forschenden steht nach dem Experiment fest: Die KI-Entwicklung hat einen riesigen Fortschritt erzielt, vorher wurde künstlich generierte Lyrik immer erkannt.
Dass KI viel kann, ist großartig. Aber: Ohne die talentierten Dichterinnen und Dichter, die mit ihrer Arbeit ganze Epochen prägten, könnte die KI nicht einen Satz “im Stile von” formulieren. Außerdem: Worte aneinanderreihen ist das Eine, Emotionen vermitteln das Andere. KI kann Gedichte schreiben, reimen, Stilmittel korrekt anwenden. Aber das Herzblut kommt von Menschen.
#KIunplugged ist ein Projekt von Auctority GmbH gemeinsam mit Ralf Ressmann. Wir schauen genau hin, wo KI gerade wirklich steht, und unterstützen bei der Einordnung des Potenzials von generativer KI.