Eine Studie von Professor Pia Popal aus München hat ergeben, dass 62% der Erwerbstätigen den Bedarf an mehr autoritärer Führung sehen. Starke Führung, eine Person, die alles kann und weiß – heißt das, dass sich in einer so krisenreichen Zeit wie dieser Shared Leadership hinten anstellen muss? Keineswegs, zeigen Thomas und Randolf in der neuen Ausgabe von Changement.
Shared Leadership steht für Randolf und Thomas für alle Formen der Führung, die auf mehrere Personen verteilt ist. Darunter fällt unter anderem Co-Leadership, Collective Leadership, aber auch die Selbstorganisation ohne formale Führungskräfte.
Führung ist damit nichts mehr, was ausschließlich an einer Person und ihrer Führungsposition hängt.
Aufgaben werden im Tandem oder im Team aufgeteilt und verteilt. Die Vorteile liegen auf der Hand: es addieren sich die Stärken und Netzwerke aller Beteiligter, die Verantwortung liegt nicht auf einer, sondern auf vielen Schultern. Das erhöht auch die Resilienz im Führungssystem.
Aber was, wenn die Krise kommt?
Ein Praxisbeispiel zur geteilten Führung par excellence ist Viisi, eine Beratung in Amsterdam zur Immobilienfinanzierung. Das Unternehmen besteht aus Teams, in denen vier verschiedene Führungsrollen rotieren. Es gilt, dass jeder und jede ermutigt wird, eine Führungsrolle auszuprobieren.
Als der Angriffskrieg auf die Ukraine zu Verwerfungen am Immobilienmarkt führte und die Beratung Personal abbauen musste, hat selbst diese Krisensituation die Amsterdamer nicht aus der Spur gebracht. Sie hielten an ihrem Konzept fest und kamen mit Transparenz, Solidarität, gemeinsamer Entscheidungsfindung sowie Verantwortungsübernahme durch die schwierige Zeit. Und das ganz ohne eine autoritäre Führungskraft, die top-down hart durchgreift.
Trotzdem ist Shared Leadership weder ein Selbstläufer noch ein Patentrezept. Jedes Team und jede Organisation ist anders, jeder Einzelfall braucht eine flexible Anpassung des Modells. Wie genau das funktioniert, was die drei zentralen Erfolgsfaktoren sind und welche roten Flaggen für ausbleibenden Erfolg sorgen, ist hier in der neuen Changement-Ausgabe nachzulesen.