Wann Könner gerne Könnern folgen – Kolumne Nr. 4

Wann Könner gerne Könnern folgen – Kolumne Nr. 4

Wann Könner gerne Könnern folgen – Kolumne Nr. 4 1222 729 Randolf Jessl

In unserer „Gesellschaft der Singularitäten“ (Andreas Reckwitz) will jeder einzigartig sein und sich selbst entfalten. Ein Problem? Im Gegenteil, behauptet Randolf in seiner neuen Kolumne auf haufe.de:  Wenn Könnerschaft und Lernen zum Maß von Führen und Folgen werden, profitieren Unternehmen, Teams und „singuläre“ Zeitgenossen gleichermaßen.

Damals, in der „nivellierten Mittelstandsgesellschaft“ des Industriezeitalters galt: Der Mensch ist Humanressource, ein Rädchen im Getriebe, ein Partikel in der grauen Masse Personal. Doch damit ist endgültig Schluss. In der „Gesellschaft der Singularitäten“, die der Kultursoziologe Andreas Reckwitz heraufziehen sieht, will keiner mehr nur funktionieren oder Mittel zum Zweck sein. Der singuläre Mensch ist Selbstzweck und will in seiner Individualität anerkannt und gefördert werden.

Talente wollen und sollen sich entfalten

Weil dem so ist, sprechen Firmen auch lieber von Talenten als von Mitarbeitern. Denn Talente wollen und sollen sich entfalten. Mitarbeiter arbeiten dagegen nur irgendwo mit.

Aber wissen die Talentauguren wirklich, was sie da sagen?

Denn das Postulat der Selbstentfaltung bringt ein Problem mit sich:  Wenn sich jeder selbst entfaltet und jeder seinen eigenen Zwecken dient, wie entsteht dann noch Gemeinschaft, wie gelingt dann die so dringend benötigte Zusammenarbeit und die Orientierung am gemeinsamen Ziel?

Horizontale Autorität schweißt zusammen

Randolfs Antwort wird Leser dieses Blogs nicht überraschen. Erneut steht die Idee der „horizontalen Autorität“ nach Paul Verhaeghe Pate: In einer Welt der Singularitäten, wo Menschen sich entfalten wollen und sollen, schweißt Führer und ihre Follower der Drang nach Könnerschaft und Selbstvervollkommnung zusammen.

Autorität genießt in dieser Welt, wer das beste Wissen, die größte Energie und Leidenschaft hat. Dieser Person wird die Führungsrollen anvertraut – in dieser Frage, in diesem Projekt, nicht generell und prinzipiell. Und zwar von jenen, die bereit sind zu folgen.

Könner folgen Könnern gerne, weil ….

Aber warum sollten Könner eigentlich Könnern folgen? Ganz einfach und ganz in Linie mit den gängigen Motivationstheorien (zum Beispiel in der Zusammenstellung von Dan Pink, „Drive“).  Denn Könner streben nach “autonomy, mastery, and purpose”. Sie wissen, dass sie in diesem Projekt etwas bewegen, lernen und wachsen können, wenn sie derjenigen oder demjenigen folgen, der das beste Wissen, die größte Leidenschaft und Schaffenskraft in dieser Fragestellung besitzt.

Warum diese Einstellung zum Führen und Folgen heute ohne Alternative ist, wie dabei Richtung und Gemeinsinn entstehen und was das für Führungskräfte und Unternehmen bedeutet, diskutiert Randolf in seiner nun schon vierten Kolumne auf haufe.de.

Hier geht’s zur Kolumne.

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