Personal Branding: Autorität, nicht Popularität

Personal Branding: Autorität, nicht Popularität

Personal Branding: Autorität, nicht Popularität 1182 783 Randolf Jessl

Niederbayern gehört nicht zu den Regionen, in die einen das Berufsleben schnell führt. Umso schöner, dass sich Randolf die Gelegenheit bot, diesen Vortrag vor den Wirtschaftsjunioren Deggendorf an der Technischen Hochschule zu halten. Titel: „Personal Branding: Menschen nutzen Medien, werden Marken, generieren Geschäft.“ Es wurde ein munterer Abend.

Natürlich gehört zu jedem Vortrag eine saubere Einführung ins Thema. Woher kommt der Trend zur Personenmarke und was leistet eine solche Personal Brand überhaupt? Braucht man das heute – und wenn ja, wozu?

Randolf ging dem Trend und seinen Treibern in Gesellschaft, Technologie, Marketing und Business auf den Grund. Er befasste sich

  • mit dem Soziologen Andreas Reckwitz und seiner „Gesellschaft der Singularitäten“,
  • mit den Möglichkeiten des Self Publishings, Streamings, Bloggings, Podcastings und des Reputationsaufbaus in sozialen Medien,
  • mit den Vordenkern des Personal Brandings wie Tom Peters und Peter Montoya sowie
  • dem Dreischritt von klassischer Werbung über Content Marketing hin zu Personal Branding.
Reichweite ist nicht alles

Auch Markentheorie durfte nicht fehlen, schließlich war man an der Hochschule zu Gast. Wie unschwer zu erraten, ließ Randolf aber vor allem die Gelegenheit nicht ungenutzt, dem Thema seinen Stempel aufzudrücken.

Denn anders als viele betrachten wir das Thema Personal Branding unter dem Blickwinkel, in wieweit eine Personenmarke wirklich hilft, freiwillige und aktive Gefolgschaft anderer Menschen zu finden. Und dabei nützt Popularität – im Marketing oft an der Reichweite der eigenen Veröffentlichungen gemessen – nur bedingt. Die entscheidende Rolle spielt vielmehr Autorität.

Ist Fernsehkoch Tim Mälzer eine Autorität?

Als Beispiel diente Randolf Star- und Fernsehkoch Tim Mälzer, der ohne Frage schon Markenstatus hat. Aber nützt es Mälzer als Gastronom, populär zu sein? Sicher. Wichtiger für ihn als Unternehmer aber ist: Um Geschäft zu machen und als Kochexperte angesehen zu werden, braucht Tim Mälzer vor allem die Wahrnehmung als Autorität auf seinem Gebiet.

„Ein Auftritt im Dschungelcamp beim Würmerkauen hilft Tim Mälzer wenig“, spitzte Randolf zu und erntete nicht den einzigen Lacher an diesem Abend.

Wie Menschen der Wirtschaft Autorität aufbauen

Worin Autorität besteht und wie man sie aufbaut, erläuterte Randolf an unseren Modellen des „Autoritätscodes“ sowie des „Schwungrad des Autoritätsaufbaus“. Worin sich Personenmarken – gemessen an ihrer Substanz oder Expertise unterscheiden – veranschaulichte er mit dieser Abbildung.

 

Natürlich durften praktische Beispiele für Personenmarken nicht fehlen, die Randolfs Erläuterungen untermauerten. Sie kamen aus allen Bereichen und „Spielklassen“:

  • CEOs wie Tim Höttges (Telekom) oder Joe Kaeser (Siemens),
  • Fachexperten und Netzwerker wie der Papst der Familienunternehmen Professor Dr. Brun-Hagen Hennerkes (Rechtsanwalt, Honorarprofessor, Stiftungsvorstand), die Beraterin Anne M. Schüller („Miss Touchpoint Management“),
  • Micro-Influencer wie Marcel Rütten (Personalmarketing, Berner Group) oder
  • Mittelstandsunternehmer wie Wolfgang Grupp (Firmenpatriarch Trigema), Jürgen H. Krenzer (Gastronom und „Experte für Begeisterung“), Claus Böbel („Der Social Media Metzger“), Jutta Zeisset („Eine Frau zwischen Trecker, Facebook und Instagram“).

Sie alle haben (neue) Medien genutzt und sich mit Wissen und Persönlichkeit einen Namen gemacht, der ihr Geschäft und ihre Karriere beflügelt. Sie taten das mit Leidenschaft für ihre Themen und Anliegen sowie mit persönlicher Überzeugungskraft.